Die Zähmung des Windes

­­­̶ domar al viento ­­­̶

Verbrannter Hof - Ranchu Gubiña, 2023

Eine Malerei, wie ein Tagebucheintrag über den meinen Aufenthalt bei einem Mitglied des zapotekischen Gemeinderates der Unión Hidalgo. Sie bildet die dortige Situation ab. Eine Gemeinde, die von den Winenergieanlagen so massiv bedrängt wird, dass sie einem allgegenwertig hinter der ländlichen Architektur ins Auge springen und eine schwer zu beschreibende Emotion auslöse. Ranchu Gubiña ist die zapotekische Bezeichnung für diesen Ort, was so viel, wie „verbrannter Hof“ bedeutet und auf einen Mythos hervorgeht, bei dem ein einstiger zapotekischer Herrscher, disen Ort unterwarf indem er die ansässigen Höfe als Machtdemonstration nieder brannte.

Die Arbeit versteht sich als Diptychon, das den Prozess der Umwandlung von Natur- und Kulturlandschaften in Industriegebiete illustriert. So eröffnen die Bilder einerseits eine mögliche Vision einer Zeitachse dieses Prozesses, andererseits zeigen sie zwei real existierende Zustände.

Der eine ist ein Blick auf Sachsen (Deutschland), meine Heimat, wo bereits alles verplant ist und jeder Quadratkilometer wirtschaftlich ausgebeutet wird (und wo im Rahmen der geltenden Gesetze möglichst viele Windräder gebaut werden), um maximalen Profit zu erzielen.

Das andere ist der Isthmus von Tehuantepec, wo im Rahmen des aktuellen „grünen Kolonialismus“ eines der größten Windpark-Megaprojekte der Welt gebaut wird (und bestehende Gesetze ignoriert werden).

Alles in Übereinstimmung mit den europäischen Normen so wie dem DIN-A4-Format, in dem die beiden Gemälde angefertigt wurden.